Wer zuletzt lacht, lacht am besten!
Friedhöfe haben eine interessante Wirkung auf die Menschen. Die direkte Konfrontation mit der Endlichkeit kann emotional, aber auch faszinierend sein. Der Gang über einen Friedhof ist wie eine Zeitreise, und genügend Auswahl ist vorhanden – in Deutschland zählen wir rund 32.000 Friedhöfe. Dabei wird schnell klar: Grab ist nicht gleich Grab, es gibt viel zu entdecken. Schließlich ist die letzte Ruhestätte eine sehr individuelle Sache. Was sich zunächst nicht vermuten lässt: Auf dem Friedhof kann es dadurch auch mal amüsant sein!
Flotte Sprüche und schwarzer Humor
Manch einem Verstorbenen war es offensichtlich ein Anliegen, uns beim Besuch seiner Grabstätte zum Schmunzeln zu bringen. Was für eine nette Geste! Humor macht eben vieles leichter, gerade wenn es um das Unvermeidliche geht.
Sehr schön ist es, wenn Menschen bis zuletzt höflich bleiben. Mit der Grabinschrift: „Gestatten Sie, dass ich liegen bleibe?“ ist dies sehr gelungen. Andere punkten mit Wortspielereien: „Nur tiefergelegt“ oder „Früher Router, jetzt ruht er.“ Aber auch Enttäuschung über das bescheidene Grab kann zum Ausdruck kommen: „I was hoping for a pyramid“ (Ich hatte auf eine Pyramide gehofft) steht auf einem schlichten Grabstein.
Selbst Bestatter sind nur Menschen und sterben eines Tages. Einer von ihnen wird daraufhin etwas schadenfroh verabschiedet: „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt endlich selbst hinein.“ Etwas gehässig reimte dieser Verblichene auf seiner Grabinschrift: „Hier ruhen meine Gebeine, ich wollt‘, es wären Deine.“
Sich einen Reim auf den Tod zu machen, erfreut sich stets großer Beliebtheit – was folgendes Beispiel augenzwinkernd zeigt: „Hier liegt begraben unser Organist. Warum? Weil er gestorben ist. Er lobte Gott zu allen Stunden. Der Stein ist oben und er liegt unten.“
Und zu guter Letzt: Auch bei Grabsteinen ist Vorsorge möglich! Ein Influencer hat sich bereits für das Jahr 2064 seinen Grabstein meißeln lassen: „672 Twitter Follower, 1.673 Clubcard Punkte, 60.590.000 konsumierte Kalorien, 92% positive Ebay-Bewertungen, 184 Tinder-Matches und 76.928 Jogging-Kilometer.“ Mit diesen Highscores nimmt er die Gesellschaft der Superlative und Tracking-Apps auf die Schippe.
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